Das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Who Cares? Familien- und Sorgebeziehungen im Wandel“ wird von Katja Patzel-Mattern, Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Heidelberg, geleitet. Es untersucht familiale Strukturen und Sorgebeziehungen sowie ihren Wandel seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Finanziell unterstützt wird es im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder.
Der wissenschaftliche Blog versammelt kurze Beiträge rund um den Forschungsschwerpunkt (familialer) Sorgebeziehungen. Aus verschiedenen geistes-, sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Perspektiven beleuchten Fachvertreter*innen Forschungsergebnisse und -diskussionen, analysieren ausgewählte Quellen oder Daten und beiten einen Einblick in die Familienforschung. Ziel ist es, Inhalte und Hintergründe interdisziplinärer Forschungen an eine interessierte Öffentlichkeit innerhalb und außerhalb der Wissenschaft zu vermitteln.
Der Blog ordnet die Beiträge in zwei verschiedenen Dimensionen – nach Generationen und Sorgebeziehungen einerseits und nach Forschungsperspektiven andererseits: Dementsprechend ordnen sich die Beiträge zu Generationen und Sorgebeziehungen den Rubriken „Sorge in Kindheit und Jugend“, „Partnerschaftliche und geschwisterliche Sorge“ und „Sorge im Alter“ zu. Sie berichten über Eltern-Kind- oder Großeltern-Enkel-Beziehungen, wechselseitige Sorgebeziehungen unter zumeist Erwachsenen und Kind-Eltern-Beziehungen in der Sorge. Professionelle Konstellationen wie die Altenpflege sowie Wahlverwandtschaften und Patchwork-Beziehungen zwischen Sorgepersonen sind Teil dieser Untersuchungen. Beiträge zu Forschungsperspektiven verteilen sich auf die Rubriken „Familie denken“, „Familie leben“ und „Familie erforschen“. Artikel der ersten Rubrik widmen sich den Normen und Ordnungsvorstellungen von Familie und Sorgebeziehungen. Solche der zweiten Rubrik untersuchen, wie Familienmodelle gelebt und dadurch bestätigt oder verändert werden. Methoden, Arbeitsweisen und Entwicklungen der interdisziplinären Familienforschung schließlich beschäftigen die Beiträge der dritten Rubrik.
Konkret wird in den Beiträgen gefragt: Wie werden Familien- und Sorgebeziehungen in unterschiedlichen Konstellationen und (z. B. kulturellen) Kontexten gelebt? Wie werden sie ausgehandelt – innerhalb der Familien, aber auch auf gesellschaftlicher Ebene? Was wird unter „Familie“ und „Sorge(n)“ verstanden und wie wird dieses Verständnis beispielsweise normativ, juristisch oder religiös begründet?
Dem Projektteam gehören an: Prof. Dr. Annette Haußmann (Theologie), Prof. Dr. Katajun Lindenberg (Psychologie), Prof. Dr. Karen Nolte (Medizingeschichte), Prof. Dr. Sabina Pauen (Psychologie), apl. Prof. Dr. Johannes Stauder (Soziologie), Prof. Dr. Marc-Philippe Weller (Rechtswissenschaften), Jun.-Prof. Dr. Anton Zimmermann (Rechtswissenschaften) und Dr. Anna Kirchner (Religionswissenschaft) sowie PD Dr. Yuliya von Saal (Osteuropäische Geschichte) als assoziiertes Mitglied. Die Redaktion des Blogs bilden Simon Kleinhanß und Henrike Scharff, Mitarbeitende an der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte.
Der Blog entstand ursprünglich im Rahmen des Forschungsprojekts „Zeit mit (Groß-)Vätern. Zeitbudgets und Formen männlicher (Groß-)Elternschaft nach dem Boom“ an der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Heidelberg. Das Projekt untersuchte von 2021 bis 2025 die sozialen Rollen und Praktiken männlicher (Groß-)Elternschaft von 1950 bis 1990 und wurde durch die Gerda Henkel Stiftung gefördert. Während dieses Zeitraums wurde der Blog von Dr. Gina Fuhrich und Hannah Schultes redaktionell betreut. Die vormaligen Kategorien wurden in Form von Schlagwörtern überführt, sodass die Zuordnung der unter diesem Projekt entstandenen Beiträge erhalten und nachvollziehbar bleibt. Sie erscheinen gesammelt in der Kategorie „Allgemein“.



