Von den (Groß-)Vätern zur Familie – Übergang des Blogs ins Projekt „Who Cares?“
Es gibt große Neuigkeiten! Über vier Jahre betreuten Hannah Schultes und Gina Fuhrich den Forschungsblog des Projekts „Zeit mit (Groß-)Vätern. Zeitbudgets und Formen männlicher (Groß-)Elternschaft nach dem Boom“. Sie posteten Beiträge, die die sozialen Rollen und Praktiken männlicher (Groß-)Elternschaft zwischen 1950 und 1990 untersuchten. Gefördert wurde der Blog von der Gerda Henkel Stiftung.
Zum Wintersemester 2025/26 geben die beiden Historikerinnen den Blog in die Hände des interdisziplinären Projekts „Who Cares? Familien- und Sorgebeziehungen im Wandel“, das ebenfalls an der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Heidelberg angesiedelt ist. Das Projekt untersucht familiäre Strukturen und Sorgebeziehungen und ihren Wandel seit Ende des 18. Jahrhunderts (mehr dazu hier).
Von nun an erscheinen also Beiträge von Forschenden aus allen am Projekt beteiligten Fachwissenschaften (Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Medizingeschichte, Theologie, Soziologie, Psychologie, Rechtswissenschaften). Sie beschäftigen sich mit den normativen und praktischen Veränderungen von Sorge und Familie. Vorgestellt werden Ergebnisse aus aktuellen Forschungsprojekten. Das Thema des Blogs – familiale Beziehungen und ihre wissenschaftliche Erforschung – bleibt also das gleiche. Neu sind die Fächervielfalt und die stärker interdisziplinären Fragestellungen. Sie erweitern die bisherige Perspektive systematisch.
Geleitet werden die Forschungen und Beiträge von der These, dass Elternschaft, Familie und Sorgebeziehungen schon immer diverser gelebt wurden, als es das Ideal der Kernfamilie seit dem 18. Jahrhundert nahelegte. Vielfalt ist das bestimmende Prinzip bei der Frage: „Who Cares?“. Es wird daher gefragt: Wie werden Familien- und Sorgebeziehungen in unterschiedlichen Konstellationen und (kulturellen) Kontexten gelebt? Wie werden sie ausgehandelt – in einer Familie, aber auch auf gesellschaftlicher Ebene? Was verstehen Menschen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen und historischer Zeiten unter „Familie“ und „Sorge(n)“? Wie werden diese Verständnisse normativ, juristisch oder religiös begründet? Die Beiträge umfassen thematisch breit gefächert Diskussionen um Leihmutterschaft, um Lebensmodelle abseits der Mann-Frau-Partnerschaft oder um die Sicherstellung würdiger und zugleich umsetzbarer Pflegemodelle im Alter. Ausdrückliches Ziel ist es, damit einen Beitrag zu politischen und gesellschaftlich relevanten Debatten der Gegenwart zu leisten.
Die redaktionelle Betreuung des Blogs liegt von nun an bei Simon Kleinhanß und Henrike Scharff. Beide sind wissenschaftliche Mitarbeiter*innen des Projekts an der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Die Projektleitung liegt nach wie vor bei Katja Patzel-Mattern. Neu eingeführt wird eine Mailingliste als Newsletter, der ca. viermal im Jahr erscheint und über neue Blogbeiträge, Veranstaltungen und Veröffentlichungen rund um die Familienforschung, Sorgebeziehungen und verwandte Themen des Blogs informiert. Die Anmeldung zum Newsletter erfolgt hier, die Abmeldung ist jederzeit möglich.
Wir danken Gina, Hannah, den studentischen Mitarbeiter*innen sowie allen Autor*innen und weiteren Beteiligten sehr für das, was sie mit dem Aufbau dieses Blogs in den letzten Jahren geleistet haben. Nun aber freuen wir uns auf neue spannende Beiträge zu diesem hochaktuellen und vielfältigen Thema! Denn, auf absehbare Zeit nicht abschließend beantwortet bleiben wird die Frage: „Who Cares?“
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
GroßVäter-Blog (13. Oktober 2025). Von den (Groß-)Vätern zur Familie – Übergang des Blogs ins Projekt „Who Cares?“. Who Cares? Abgerufen am 11. November 2025 von https://doi.org/10.58079/14xww



